Das mit dem Alter ist schon eine komische Sache.
Einerseits ist es erstaunlich dass man sich mit 28 (...) tatsächlich noch so jung fühlt. Ich dachte früher, mit Ende 20 wäre ich schon irgendwie gesetzter (nicht im Sinne von verstaubt, sondern von mitten im Leben stehend). Ich dachte, mein Leben würde über die über die Phase der Planung und des Nichtwissens hinaus sein, dass man in dem Alter einfach schon weiß was man will und was man tut. Gut es ist schon anders und man ist irgendwie unaufgeregter und hat auf vieles eine etwas gelassenere Sicht, aber so groß ist der Unterschied nicht.
Vielleicht ist es aber auch bezeichnend für "meine" Generation sich kindlichere Sichtweisen und Geschmäcker noch zu bewahren; fast alle die ich in meinem Alter kenne haben noch Überbleibsel aus ihrer Kindheit in ihrem Leben, mal mehr mal weniger. Da bin ich natürlich mit meinem rosa Zimmerchen, den Hello Kittys, Glücksbärchis, Disney-Sachen und Mein kleines Pony voll dabei... ^^; Das Erwachsenwerden hat sich ja eh immer weiter nach hinten verschoben, so gesehen entspricht das wahrscheinlich dem Zeitgeist.

Andererseits komme ich langsam bei den Jugend-Subkulturen und auch der Jugendsprache nicht mehr mit. Ich beginne langsam, die Irritation von älteren Menschen in dieser Hinsicht, nachvollziehen zu können. Ich bin vorhin in einem Emo-Forum gelandet (mehr aus Zufall) und das war wirklich gruselig! Man könnte fast meinen, "die" interessierten sich nur für (bunte) Haare, Make-up und ominöse Bands von denen ich noch nie was gehört habe. Genauso wenig verstehe ich diese ganze Selbstdarstellung im Internet, bzw das Ausmaß davon. Wenn man sein Gesicht nicht mindestens einmal auf Youtube zur Schau gestellt hat ist man doch heute sicher uncool. Da fühle ich mich dann doch wieder irgendwie alt und als hätte ich den Anschluss verpasst... °_o Na gut, schlimm ist das nicht wenn man bei alldem nicht mehr mitkommt, aber komisch ist es doch, wie schnell man davon so weit weg ist dass man nur davor steht und sich wundern kann.